William Shakespeare - Viel Lärm um nichts
Eine äusserst gelungene Theater-Produktion mit vielen begeisterten Besuchern ist nun bereits Vergangenheit. Es wurde viel gelacht über Beatrices und Benedicts Wortgefeche, mitgefiebert mit Claudio und seiner verratenen Liebe und wohl auch voller Sorge mitgebangt mit der armen, unschuldigen Hero. Aber beginnen wir von vorne:
Tanja Hager, Projektleiterin, Produzentin und Regisseurin des Theri Theaters, wendet sich oben im Bild nach der Hauptprobe am Mittwochabend an ihr Ensemble. Gespannt spitzen die Schauspieler*innen ihre Ohren. Einen langen Weg sind sie gemeinsam bis hier hin gegangen, haben hart gearbeitet, viel geschwitzt, sich Schritt für Schritt in Rollen hineingefühlt, ein ständiges Auf und Ab erlebt und dabei sichtlich einen unvergleichlichen Teamgeist entwickelt.
Jetzt sind sie am Ende der Probenphase angelangt. Die grosse Feuerprobe steht bevor. Eine uralte Theaterweisheit verspricht eine gelingende Premieren-Vorstellung, wenn die Hauptprobe alles andere als rund verläuft. Ganz in diesem Sinne bringt Tanja Hager, mit einer gewissen Gelassenheit, ihr Feedback an, nimmt hier und dort Korrekturen vor und gibt letzte Anweisungen. Sie ist überzeugt, dass ihr Ensemble für die Premiere bereit ist.
Auf dem Programm steht William Shakespeares Komödie «Viel Lärm um nichts», im Originaltitel «Much ado about nothing». Geschrieben und uraufgeführt wurde das Stück 1598. Man mag umgehend der Vermutung hinfallen, hier käme ein verstaubter, uralter Literatur-Schinken, an welchem ausschliesslich Anglizisten, Germanisten und ähnliche Gelehrte noch ihre Freude hätten, auf die Bühne. Aber weit gefehlt. Das Stück strotzt vor Aktualität. Das Schlagwort heisst: Fake News. Intrigiert wird hier kreuz und quer durch alle Böden. Die verblüffende Handlung verleitet leicht zum Schluss, dass es im menschlichen Dasein gewisse Dinge gibt, die wohl kaum noch auf Erlösung hoffen dürfen. Neid, Hass, Gier, aber auch Unschuld, Freundschaft und Liebe prägen das Geschehen.
Das strikte in Schwarz und Weiss gehaltene Bühnendesign verstärkt die polarisierenden Denkweisen der Protagonisten und das Vertauschen der Geschlechter darf als genialer Streich bezeichnet werden. So werden alle acht männlichen Rollen von couragierten, jungen Frauen gemimt und in die Rollen der beiden weiblichen Figuren schlüpfen zwei junge, mutige Männer.
An einigen Stellen wird tatsächlich mit dem Originaltext gespielt. Es ist Tanja Hager aber gelungen, eine moderne, freche Gesamtüberarbeitung zu realisieren, welche ausgezeichnet zu den jungen Darsteller*innen passt und dabei sämtliche Akteure, in ihren Charakterdarstellungen, sehr ausgeglichen wirken lässt.
Von links nach rechts:
Für den Soundtrack verantwortlich ist Florian Arnold aus Altdorf.
Die Musiker*innen von links nach rechts:
Während das Ensemble probt, schaffen andere Akteure emsig gute Rahmenbedingungen.
Jonathan Rothlin sorgt beispielsweise bereits lange vor der Premiere für einen reibungslosen Vorverkauf auf dem Campus und betreut pflichtbewusst bei jeder Vorstellung die Abendkasse.
Zu einem gelungenen Theaterabend gehören ein gemütliches Ambiente und freundliche Gastlichkeit.
Die zahlreichen Besucher werden an der Theater-Bar im Hintergrund betreut von: Selina Bienz, Marco Menghini, Vreny Ehrler und Nafija Skrijelj.
Weit oben im Dunkeln sitzt Maya Buser und rückt die Schauspieler*innen und Musiker*innen auf und vor der Bühne ins richtige Licht und gibt den guten Ton an.
Ohne finanzielle Stützen wären Produktionen wie diese schlicht unmöglich.
Wir bedanken uns von ganzem Herzen bei unseren Sponsoren für die grossartige Unterstützung.
Weitere Bilder folgen.