Bühnenprojekt der Klassen FMS 2
Bild oben: Titel der Kampagne von «gesundheit schwyz»
Im Rahmen der Reihe Kulturfenster entwickeln die Schüler*innen der zweiten FMS-Klassen jedes Jahr ein grösseres Bühnenprojekt, welches in den Oktoberwochen jeweils öffentlich zur Aufführung kommt.
Mit «Schlemmerbuffet fürs Gemüt» gelang den Verantwortlichen, in Zusammenarbeit mit der Fachstelle «gesundheit schwyz», ein gleichermassen lehrreiches wie visuell und akustisch ausdrucksstarkes und unterhaltsames Performance-Spektakel, als Schlusspunkt der dreijährigen Kampagne «wie geht’s dir?». Inhalt der Kampagne war die Erhaltung und Pflege der seelischen Gesundheit. Aus insgesamt zehn Impulsen der Kampagne wurden vier ausgewählt und in mitreissende, bewegende, berührende Performances umgesetzt. Die Präsentationen fanden in der Aula und im Lichthof des Theresianums statt.
Parallel zu den Perfomances erhielten die Schüler*innen in vier Workshops Einblicke in die Arbeit verschiedener Selbsthilfegruppen zu Themen wie Depression, Alkoholismus, Essstörungen oder Handy-Nutzung.
Eine eingerichtete Standaktion im Versammlungsraum bot auch den zahlreich erschienenen Besuchern die Möglichkeit, sich über Aktivitäten und Kontaktstellen verschiedener Selbsthilfeangeboten zu informieren.
Das interessierte Publikum postiert sich dieses Jahr erwartungsvoll oben in den Galerien über dem Lichthof, schaut gespannt hinunter in die Halle und wartet neugierig auf den Eröffnungsmoment. Dann, wie in einem Triumpfzug, ziehen 48 Schüler*innen in den Kreis der Zuschauer ein. Von oben betrachtet offenbart eine beeindruckende Choreografie ihre volle Wirkungskraft. Mit Disziplin und Präzision präsentieren die Tänzer*innen einfallsreiche, geometrische Formationen und erstaunliche, von perkussionistischen Klängen begleitete, dynamische Bewegungsabläufe. Das Publiklum verleiht seiner Begeisterung mit grossem Applaus Ausdruck, während es beobachtet, wie die Künstler*innen von der Tanzfläche verschwinden.
Spätestens jetzt wird den Zuschauer*innen klar, dass auch sie sich zu bewegen haben. Nichts bleibt in dieser Vorstellung statisch. Alles ist in Bewegung.
«Ich will nur hier sitzen» oder «Wo laufen sie denn» sind wahre Klassiker aus Loriots Feder. Für Impuls 2 wählten die Macher «Ich hab es im Gefühl», ein Satz aus «Das viereinhalbminuten Ei». Auf der mit einer Stufenkonstruktion eingerichteten Aula-Bühne sitzen vierundzwanzig Paare an vierundzwanzig Küchentischen und mimen diese urwitzige Szene im Sprech- und Spielchor gemeinsam nach. Und wenn Kochlöffel und weitere Küchenutensilenen krachend auf den Tischplatten landen, mischen sich zum Witz auch eine gewisse Anspannung und leicht irritierende Anspannung. In einer wundervoll bunt kreativen Repetition des selben Schauspiels präsentieren die Akteur*innen daraufhin, wie sich dieselbe Situation farbiger, freundlicher und positiver abspielen könnte, wenn man denn wollte. Der Effekt funktioniert. Avantgardistische Kopfbedeckungen überraschen das Auge und bekannte Songs durchbrechen den Lauf des Stücks.
Der nächste Streich folgt sogleich: Noch in der Aula erhalten die Zuschauer Anweisungen zu einer kleinen, einfachen Choreografie, die in Dreiergruppen getanzt wird. Rita Kälin erklärt den Ablauf und 6 Schülerinnen tanzen die Schritte vor. Was daraufhin im Lichthof geschieht, ist schlicht herz- und seelenerfrischend. Kaum erklingen die ersten Töne einer fröhlichen russischen Melodie, beginnt der Lichthof schon zu brodeln. Überall lachende Gesichter und hüpfende Menschen. Eine fröhlich tanzende Menge dreht, stampft und wippt über das Parkett. Eine wundervoll lebendige Gemeinschaft.
Wieder zurück in der Aula reduziert Dunkelheit die Wahrnehmung der Besuch ganz auf ihr Hören. Aus der Stille heraus erklingen erst nur unklar leises Murmeln und safte Stimmengeräusche. Wie Glöckchenklang einer Herde Bergziegen klingen helle Töne abwechselnd durch den Saal, Bilder ziehen vor dem inneren Auge dahin und allmählich entsteht im diffus aufsteigenden Dämmerlicht ein mehrstimmiges Jodellied wie Echo von schroffen Felswänden. In die Klangwelt hinein mischen sich bodenständig verwurzelte Deedgeridoo-Klänge und leiten hinüber in stetig kraftvoller schwingende perkussive Rhythmen und Töne. Die Klangentwicklung erinnert gar an Ravels Boléro und mündet in ein Finale, dessen Energie auf die Zuhörer hinüberspringt und in einem tosenden Applaus gipfelt.
Grosser Dank geht an: